"Führe uns nicht in Versuchung" (Mt 6,13), so beten jeden Tag ungezählte Christen. Aber ganz im Widerspruch dazu setzen sich viele von ihnen zugleich freiwillig der Versuchung aus. Zugegeben, das kann sehr leicht passieren, weil wir in der heutigen Welt ständig von herausfordernden Bildern umgehen sind.Die Werbung macht reichlich Gebrauch davon. Unter dem Vorwand, dass wir heute frei sind von Tabus, von Heuchelei und Komplexen, stellt man ohne Scham auf Plakaten, in Filmen und am Strand alles zur Schau, was für die Augen und Sinne eine ständige Herausforderung bedeutet.
Ein christlicher Schriftsteller hat dazu geschrieben: "Lasst uns nicht probieren, mit der Versuchung in friedlicher Koexistenz zu leben! Wenn du etwas mit Wohlgefallen betrachtest, was zweifelhafte Gedanken in dir hervorruft und Begierden, die du nicht mehr beherrschen kannst, dann öffnest du der Sünde die Tür. Dann rufst du sie hervor. Wenn der Zeitungskiosk für dich eine Quelle schädlicher Neugier ist, meide ihn! Wenn deine Beziehungen zu bestimmten Personen dich in Gefahr bringen, gibt den Umgang mit ihnen auf!"
Um zu überwinden, das heißt rein zu bleiben in einer unreinen Welt, müssen wir uns also zunächst unserer eigenen Schwachheit und der List des Feindes bewusst sein. Dann werden wir die Hilfe Gottes erbitten udn von Ihm die Kraft empfangen, die Sünde zu fliehen und der Versuchung zu widerstehen.
[Aus dem Kalender: Der Herr ist nahe, 11. Oktober 2007]
Quelle: bibelpraxis.de/a1593.html