Gnade ist umsonst – und hat doch ihren Preis

Lesezeit: 3 Min.

„Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist“ (Röm 3,23.24).

Es ist ein gewaltiger Triumph der Gnade Gottes! Das, was viele Billionen (oder noch mehr) von Menschen aus eigener Kraft nicht schaffen können, bewirkt diese Gnade. Der Mensch will Gott nicht; er hasst seinen Schöpfer. Aber Gott suchte den Menschen. Daher ist die Gnade Gottes erschienen - in der Person seines Sohnes, Jesus Christus. Und diese Gnade verwandelt Menschen von Hassern Gottes zu Kindern Gottes. Der Mensch hat an dieser Veränderung keinen Anteil. Denn die Gnade ist umsonst. Sie ist ein freies Geschenk Gottes. Jedes Handeln des Menschen würde die Gnade nur verschleiern, beschmutzen, ja sogar zerstören. Gnade ist umsonst und kann von jedem Menschen bis heute in Anspruch genommen werden.

Und doch hat sie ihren Preis! Was wie ein Widerspruch erscheint, ist ein großartiger Beweis der Herrlichkeit dieser Gnade.

Gott hat einen Preis bezahlt

„Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden“ (1. Kor 6,20). Gnade ist umsonst - und hat doch ihren Preis. Gott konnte Gnade nicht durch das Aussprechen eines Wortes schenken. Diese Gnade nicht! Dazu musste Er einen Preis zahlen, einen sehr hohen Preis. Er musste seinen eigenen Sohn senden, geben, hingeben in den Tod. „Die Versammlung Gottes ..., die er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen“ (Apg 20,28). Gott musste seinen eigenen Sohn, der als Mensch an dem Kreuz hing, drei stundenlang richten und schlagen, sich von Christus abwenden. „Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!“

Jesus Christus hat einen Preis bezahlt

„Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Mk 10,45). Gnade ist umsonst - und hat doch ihren Preis. Ohne dieses Erlösungswerk unseres Herrn Jesus Christus hätte es nie dieses Angebot der Gnade geben können. Er musste sein Leben in den Dienst Gottes und in unseren Dienst stellen. Das bedeutete für Ihn, sein Leben zu geben, hinzugeben in den Tod. Christus konnte Gnade nur um den Preis seines Lebens schenken. „Du bist würdig ...!“

Gnade fordert

„Gott hat Christus Jesus dargestellt als ein Sühnmittel durch den Glauben an sein Blut“ (Röm 3,25). Gnade ist umsonst - und hat doch ihren Preis. Nicht für den Menschen - denn dieser hat nichts, womit er einen solchen Preis bezahlen könnte. Aber eines ist doch nötig: das Anerkennen der eigenen Schuldigkeit vor Gott und das Annehmen dieses wunderbaren Geschenkes Gottes. Genau das tut der Glaube. Wenn ein Mensch meint, er brauche keine Gnade von Gott, geht er ewig verloren. Wenn er aber den Glauben besitzt, dieses Werk des Herrn Jesus Christus als nötig und für ihn ganz persönlich geschehen anzunehmen, wird er gerechtfertigt. Aus lauter göttlicher Gnade!

Dieses Gnadengeschenk fordert den erlösten Sünder. Nicht, dass er bezahlen könnte. Doch hat die Gnade ihren Preis im Leben eines Glaubenden: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, was euer vernünftiger Dienst ist“ (Röm 12,1). Nach der Bekehrung kann es nicht so weitergehen wie vorher. Der Retter, ein neuer Herr, ein neues Leben, neue Beziehungen, das alles fordert Veränderungen im Leben: die Ausrichtung unseres Lebens auf dem Herrn Jesus. Wenn Er ein Opfer für uns gebracht hat, das für Ihn den Tod bedeutete, dann soll unser Leben jetzt ein Opfer für Ihn sein.

Doch auch diese „Forderung“ ist keine Gesetzesforderung, sondern eine Ermahnung, die wir als Geschenk des Herrn annehmen dürfen. Auf der Grundlage der rettenden Gnade schenkt uns Gott die tägliche Gnade, die unser Leben nach den göttlichen Gedanken formt und uns anleitet. Denn den Preis für die Gnade hat der Herr Jesus bezahlt - wir brauchen diese nur noch täglich zu „atmen“. Sie ist unersetzbar!

Beitrag teilen
Stichwörter

Verwandte Artikel

Glaube - eine Gabe Gottes Christian Briem Frage: In Eph 2,8 wird der Glaube ausschließlich als eine Gabe Gottes vorgestellt. Menschliche Werke werden ausgeschlossen. Ist es somit richtig zu sagen, dass der natürliche Mensch von sich aus gar nicht glauben kann? Aber wenn das so wäre, ... Artikel lesen
Meine Gnade genügt dir (2.Kor. 12,9) Die gute Saat Der Herr hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht (2.Kor 12,9). Artikel lesen
Denkmäler der Gnade Gottes Manuel Seibel "Und als der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmengen verwunderten sich und sprachen: Niemals wurde so etwas in Israel gesehen" (Mt 9,33.34) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
1. Mose 13-17 Manuel Seibel Abraham war von Gott berufen worden und diesem außergewöhnlichen Ruf auch gefolgt. Aber dann gab es Schwierigkeiten - eine Hungersnot - und er verließ das verheißene Land. Gott sei Dank - er wurde wiederhergestellt und kam zurück. Seine ... Podcast anhören
Acht wichtige Ermahnungen (2. Tim 2) Daniel Melui „Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist; und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Leuten an, die tüchtig sein werden, auch andere zu lehren. Nimm teil an den Trübsalen als ein ... Artikel lesen
Der Galaterbrief – Freiheit statt Gesetz! Einstieg und Überblick (FMN) Manuel Walter Paulus hatte in Galatien das Evangelium verkündigt. Manche kamen zum Glauben. Doch dann kamen falsche Lehrer und predigten, dass man das Gesetz halten müsse. Nur so könne man errettet werden und ein heiliges Leben führen. Daraufhin musste Paulus ... Artikel lesen