Ehescheidungen

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Scheidungen in Hessen

Heute bekam ich ein Papier in die Hand, indem es heißt, dass die Zahl der Ehescheidungen zum ersten Mal nach fünf Jahren in Hessen zurückgegangen ist. Aber noch immer sind es 15.600 allein in diesem Bundesland. In jedem zweiten Fall gab es minderjährige Kinder - insgesamt 12.400 Mädchen und Jungen mussten innerlich mit der Scheidung ihrer Eltern zurechtkommen - die Trennungsstreitigkeiten gar nicht eingerechnet, die ja viel früher beginnen. Noch werden immerhin knapp doppelt so viele Ehen geschlossen. Ob die Ehescheidungen deshalb zurückgehen, weil immer weniger Menschen heiraten?

Ein zweites Faktum ist, dass der Zeitpunkt der Ehescheidungen offenbar immer schneller nach der Eheschließung liegt. So wurden letztes Jahr nach fünf Ehejahren 1.036 Ehen in Hessen geschieden - nach sechs Jahren 955 und nach sieben Jahren 925.

Woran scheitern Ehen eigentlich?

Woran scheitern eigentlich Ehen? Uns interessiert ja mehr das Problem unter Christen. Einerseits gibt es die Schwierigkeit, dass sich Ehepartner auseinanderleben. Vielleicht dadurch, dass beide berufstätig sind, nicht aufeinander angewiesen sind (außer in Bezug auf die körperliche Befriedigung) und daher nicht an der Ehe arbeiten. Dabei heißt es für den Mann: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat“ (Epheser, Kapitel 5, Vers 25). Und die Frauen sollen von älteren Schwester gelehrt werden, „ihre Männer zu lieben“ (Titus, Kapitel 2, Vers 4).

Dieses Lieben muss für beide Seiten eine ständige Übung sein. Ehe funktioniert nicht von selbst. Bei keiner Ehe. Man muss in die Ehe investieren. Man muss sich Zeit nehmen. Man muss Energie einsetzen. Wenn der Ehemann nciht bereit ist, das „anders sein“ seiner Frau zu akzeptieren und darauf einzugehen, ihre Bedürfnisse zu beantworten, wird die Ehe den Bach herunter gehen. Umgekehrt gilt für die Frau, dass sie die Andersartigkeit ihres Mannes ebenfalls berücksichtigen muss und auf seine Bedürfnisse eingehen soll.

Wie Liebe „aussehen“ muss ...

Liebe muss praktisch und konkret sein. So wichtig es ist, dem Ehepartner zu sagen: Ich liebe Dich, so entscheidend ist auch, dass diese Worte durch praktische Beweise gestützt werden. Wenn der Mann jeden Abend in der Arbeit, außer Haus, unter dem Auto, vor dem Computer oder hinter der Musik steckt, wird eine Ehe kaputt gehen. Wir sind selbst für unsere Ehen verantwortlich!

Dann kann es sein, dass wir nicht mehr miteinander beten und die Bibel lesen. Dass wir den eigentlichen tieferen Zweck nicht mehr erkennen. Auch dadurch kommen Konflikte in die Ehen von Gläubigen - keine Frage. Beides ist so notwendig wie das gemeinsame Atmen!

Ehebruch - ein schrecklicher Ehevernichter!

Und dann können wir uns persönlich auch fleischlich benehmen und von Personen anderen Geschlechts anziehen lassen. Stichwort Ehebruch. Wir lesen in Gottes Wort: „Die Ehe sei geehrt in allem und das Ehebett unbefleckt; denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten“ (Hebräerbrief, Kapitel 13, Vers 4).

Auch unter Christen nehmen Ehescheidungen und Trennungen zu. Leider ist das so. Umso mehr ist es Anlass, sich wieder auf die Aufgabe als Ehepartner zu besinnen, echte, tiefe, aktive Liebe zum Ehepartner zu haben, zu entwickeln. Dann werden wir nicht nach fünf oder zehn Jahren scheitern. Dann ist Ehe ein Geschenk des Herrn für uns!

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