Nicht verlassen! Betreten verboten!

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Oder denken wir an Warnschilder vor Brücken: „Nicht betreten, Einsturzgefahr!“. Hier kann eine Missachtung fatale Folgen haben, ja sogar tödlich sein.
Auch in der Bibel haben wir verschiedene Warnhinweise, einen Weg nicht zu verlassen oder nicht zu betreten.

Den Weg nicht verlassen

Jesaja 30,21: „Und wenn ihr nach rechts oder wenn ihr nach links abbiegt, so werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: Dies ist der Weg, wandelt darauf!“

Bei unserer Bekehrung haben wir einen Weg verlassen (auf den wir nicht mehr zurückkehren sollen) und einen neuen Weg betreten, den wir vorher nicht kannten. Es ist der Weg unserem Herrn nach. Und es macht Freude, darauf zu gehen.

Leider gibt es immer wieder Dinge, die uns daran hindern wollen, diesem Weg zu folgen. Es sind Dinge, die uns von dem Herrn Jesus wegführen. Das können an und für sich harmlose Dinge sein. Aber wenn sie in unserem Leben eine beherrschende Rolle einnehmen, z. B. unsere Zeit so sehr beanspruchen (durch Musik oder Computer), dass wir nicht mehr in Ruhe unsere Bibel lesen können, oder unsere Kraft so in Anspruch nehmen (durch intensive sportliche Aktivitäten), dass wir zu müde sind, die Zusammenkünfte der Gläubigen, zu besuchen oder. unsere Abendandacht zu halten, dann ziehen sie uns von diesem Weg ab. Deshalb werden wir an machen Stellen in der Bibel daran erinnert, den Weg dem Herrn Jesus nach nicht zu verlassen.

Dabei ist wichtig, dass wir ein klares Ziel vor Augen haben. Wenn wir den Herrn Jesus anschauen, wollen wir auch auf dem Weg zu Ihm hin weitergehen. Wenn aber unser Blick von Ihm abgezogen wird, sind wir in Gefahr, den Weg zu verlassen.

Beim Verlassen dieses Weges schaden wir nicht nur uns selbst, sondern auch anderen. Wie in dem Beispiel oben: Löst sich eine Lawine, können viele Menschen zu Schaden kommen.

Wenn wir den Weg hinter dem Herrn Jesus her verlassen, können wir anderen zum Schaden sein, weil

* sich andere Geschwister an uns ein Beispiel nehmen.
* unser Zeugnis nach außen hin Schaden nimmt.

Den Weg nicht betreten

Sprüche 4,14-15: „Begib dich nicht auf den Pfad der Gottlosen, und beschreite nicht den Weg der Bösen. Lass ihn fahren, geh nicht darauf; wende dich von ihm ab und geh vorbei.“

Vor unserer Bekehrung sind wir auf diesen Wegen unterwegs gewesen. Jetzt kennen wir einen anderen Weg. Aber es besteht die Gefahr, auf diesen Weg zurückzukehren. Davor will uns dieser Vers sehr eindrücklich warnen. Wir werden nicht einmal, nicht zweimal - nein viermal vor diesem Weg gewarnt. So ein großes Warnschild können wir doch nicht übersehen!

Lass ihn fahren:

Manchmal begegnen uns Dinge, die sehr begehrenswert für uns erscheinen. Aber diese Dinge zu besitzen bedeutet, uns auf den Weg der Gottlosen (Menschen, die meinen, sich nicht an Gottes Gebote halten zu müssen) zu begeben.

Was können das für Dinge sein? Vielleicht Drogen, oder was sonst noch an Suchtmitteln angeboten wird - nur mal so zum ausprobieren? Auch wenn wir die Chance haben, sie zu bekommen (ohne dass unsere Eltern es merken), sollen wir sie fahren lassen (einfach nicht zugreifen!). Wenn wir es zunächst als einen Verlust empfinden, wir werden glücklich sein, der Versuchung Stand gehalten zu haben.

Geh nicht darauf:

Menschen, mit denen wir zu tun haben, tun Dinge, die wir auch gerne machen würden. Z.B. ist die Freundschaft zwischen Jungen und Mädchen einschließlich dem sexuellen Verkehr heute ganz normal. Aber wir wissen genau, dass das nicht nach Gottes Gedanken ist. Dann zeigt uns Gott ein Warnschild: „Geh nicht darauf“. Beachten wir es? Es wird zu unserem Besten sein.

Wende dich ab:

Auszuscheren, Dinge anders zu machen als die anderen um uns her, klar Position für unseren Herrn beziehen, fällt uns manchmal sehr schwer. Aber wenn die Menschen um uns her z. B. unseren Herr verspotten, Witze machen, dann gibt es nur eins: Wende dich ab (1. Pet 4,3)! Es kann sein, dass du dadurch verspottet wirst. Aber in unserem Herzen empfinden wir Freude.

Geh vorbei:

Wir haben die Möglichkeit, an einer Gefahr vorbeizugehen - oder wir halten an. Das bedeutet nichts anderes, als den Weg dem Herrn Jesus nach zu verlassen, um vielleicht einen momentanen Vorteil (bessere Zensur in der Klausur mit Hilfsmitteln, die nicht erlaubt sind?) oder vermeintlich Spaß (durch das Anschauen der falschen Magazine in der Bahnhofsbuchhandlung) zu haben. Nachher folgt mit Sicherheit Leere in unserem Herzen.
Wenn wir aber an der Gefahr vorbeigehen, sind wir letztlich glücklich, weil wir weiter dem Herrn Jesus nachgefolgt sind.

Wir werden öfter vor die Wahl gestellt:

Einen Weg besser nicht zu verlassen oder eben doch zu verlassen.
Einen Weg besser nicht zu betreten oder eben wohl zu betreten.

Wir wollen uns gegenseitig ermuntern, auf Gottes „Warnschilder“ zu achten und Gott um seine Hilfe und Bewahrung zu bitten - besonders dann, wenn wir eine Gefahr „wittern“.

aus:
Folge mir nach - Heft 6/2006

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