Der Valentinstag – und Christen

Lesezeit: 4 Min.

Der 14. Februar ...

Jedes Jahr am 14. Februar ist Valentinstag. Viele nennen diesen Tag den Tag der Liebenden. In den USA ist es der „Tag der Freundschaft und Familie“. Worum geht es? Oder woher kommt dieser Brauch eigentlich? Warum hängen jedes Jahr am 14. Februar alle Geschäfte hängen voll mit Herzen, Blumen, „Liebesplürr“ und Liebesversen - inzwischen werden ja auch Kondome an diesem Tag beworben und verschenkt. Valentinskarten werden an den Ehepartner, einen Freund oder sonst wen geschickt, genau so wie Blumen oder Pralinen - auch ohne sich zu erkennen zu geben. Freundschaften werden mit einem lieben Valentinsgruß besiegelt.

Der Valentinstag ist ein scheinbar christlicher Brauch. Scheinbar, weil er seinen Namen zwar von kirchlichen Kreisen erhalten hat, sich aber nicht wirklich in der Bibel wiederfindet. Im 3. Jahrhundert nach Christus soll es einen Bischof namens Valentin gegeben haben. Er wohnte wohl in der italienischen Stadt Terni. Der damalige Kaiser hat, wie man lesen kann, Paaren verboten, sich christlich trauen zu lassen. Valentin aber soll das Verbot umgangen haben und heimlich Liebespaare nach christlichem Brauch getraut haben. Allerdings ist das offenbar herausgekommen, so dass er zum Tode verurteilt wurde. Dann soll er am 14. Februar 269 hingerichtet worden sein.

... und seine Bedeutung

Später wurde dann das Christentum in Italien anerkannt und Valentin vom römisch-katholischen Papst heilig gesprochen. So heißt er jetzt auch der „Heilige Valentin“. Zumindest seit der Reform des römischen Generalkalenders (1970) und der anschließenden Reform des Regionalkalenders für das deutsche Sprachgebiet (1972) gibt es diesen so genannten „Heiligen“ allerdings nicht mehr - an diesem Tag und überhaupt - im Kalender. Man ist sich also gar nicht mehr sicher, ob überhaupt ... Dennoch kennt der liturgische Kalender noch einen heiligen Valentin, Bischof von Rätien, dessen nicht gebotener Gedenktag (memoria ad libitum) als Eigenfeier des Regionalkalenders allerdings am 7. Januar begangen wird.

Was auch immer an dieser „römisch-katholischen“ Einrichtung dran ist, spielt in der heutigen Zeit des Kommerzes ohnehin keine Rolle mehr. Anlässe werden gesucht - und man findet sich. Die Tradition, dass den Frauen Blumen geschenkt werden, hat ihren Ursprung darüber hinaus offenbar schon in der Antike. Jedes Jahr im Februar wurden, so heißt es, der römischen Göttin Juno Blumen geopfert. Juno ist die Beschützerin von Familie und Ehe.

Überall ist Valentinstag

In England und Frankreich galt schon im Mittelalter der Valentinstag als Tag der Verliebten. Man sagte, dass ein Mädchen den Mann heiratet, den sie am Valentinstag zuerst sieht. Es gab sogar eine „Liebeslotterie“, bei der Lose mit Namen gezogen wurden. Die Namenspaare wurden dann miteinander verbandelt und waren für ein Jahr auf Probe zusammen. An diesem Tag wurden kleine Gaben und besonders gerne kleine Gedichte verschenkt.

Seit dem letzten Jahrhundert spielt der 14. Februar als „Valentinstag“ auch in Deutschland eine Rolle. In Geschäften gibt es vieles zu kaufen. Schenken ist hier die Devise: Valentinskarten, Valentinspralinen, Plüschherzen und sogar ein Parfum namens St. Valentin.

Das alles zeigt: Wirklich christlich ist an der Geschichte nichts. Nun ist es sicher nicht verkehrt, seiner Ehefrau Blumen zu schenken. Oder auch ein anderes schönes Geschenk zu machen. Aber wie Weihnachten, Ostern, Muttertag oder sonstige „Einrichtungen“: Warum brauchen wir eigentlich immer feste, formale, ja fast liturgische Gesetze, um etwas „zu tun“?

Die Bibel und die „Liebe“

Wir Männer werden in der Bibel nicht nur einmal aufgefordert: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung [Gemeinde, Kirche] geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat“ (Epheser 5 Vers 25). Jesus Christus hat uns Menschen so geliebt, dass er sogar am Kreuz für uns gestorben ist. Und Er hat stellvertretend für alle diejenigen die Schuld für die Sünden getragen, die Gott ihre Sünden bekennen, das heißt sagen, und sich eingestehen, dass sie wirklich Sünder sind und ohne Jesus Christus ewig verloren gehen. Wer das getan hat - das heißt, Jesus Christus in echtem Glauben als Retter angenommen hat - gehört zu der Versammlung (Gemeinde, Kirche) Gottes.

Und wir Menschen sollen uns Jesus Christus insofern als Maßstab nehmen, dass wir unsere Frauen mit diese Hingabe, mit dieser Selbstaufgabe lieben. Brauchen wir dafür einen speziellen Tag?

Liebesbeweise:

* Wann haben wir denn unserer Frau das letzte Mal eine Blume gekauft? Nur einmal im Jahr, weil alle das so machen? Mehr ist uns unsere Ehefrau nicht wert?

* Wann haben wir unserer Frau das letzte Mal einen Liebesbrief geschrieben? Lieben bedeutet, die wahren Bedürfnisse unserer Ehefrau zu kennen (kennen zu lernen) und zu stillen suchen. Und diese Art von Wertschätzung durch einen Liebesbrief ist eines der Bedürfnisse unserer Ehefrauen! Ob wir erst ein Jahr, zehn Jahre oder auch schon viel länger verheiratet sind.

* Wann haben wir unserer Ehefrau das letzte Mal gesagt: Ich liebe Dich? Ist eigentlich nicht viel verlangt. Aber wir vergessen es so schnell!

* Wann haben wir uns das letzte Mal Zeit genommen, nicht in der Werkstatt, in unserem Arbeitszimmer oder unter dem Auto zu verschwinden, sondern ganz schlicht ein „normales Gespräch“ mit unserer Ehefrau zu führen? Vielleicht liegt Dir daran nicht so viel. Aber Deiner Ehefrau!

* Wann sind wir das letzte Mal nachts aufgestanden, als Unruhe im Haus war (wenn wir Kinder haben), damit unsere Ehefrau mal durchschlafen kann? Das kostet schon mehr Mühe - aber ist ein echter Liebesbeweis!

Es gibt so viele Kleinigkeiten, die echte Liebe ausmachen. Der Valentinstag gehört sicher am wenigsten dazu. Den kannst Du denen überlassen, die die restliche Zeit des Jahres auf Liebe verzichten wollen. Ausdauer in der Liebe - die ist bis heute gefragt!

„Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie“ (Kolosser Kapitel 3 Vers 19).

Beitrag teilen
Stichwörter

Verwandte Artikel

Christliches Yoga - nicht alles, was "christlich" genannt wird, ist christlich! Manuel Seibel Es gibt auch inmitten der Christenheit und der sogenannten christlichen Gemeinden (Versammlungen, Kirchen) nichts, was es nicht gibt. Jetzt ist eine Kirche für christliches Yoga gegründet worden ... Klare Standpunkte sind gefragt! Podcast anhören
Kann es ZWEI Leiber Christi geben - einen hier, einen dort? Manuel Seibel Es ist wichtig, die biblische Lehre und damit Wirklichkeit zu verstehen, dass "der Leib Christi" auf der ganzen Erde existiert. Und dass es keine regionalen Leiber (Versammlungen) Christi gibt, keine nationalen, keine kontinentalen. Man kann nicht ... Podcast anhören
Christus, unser Leben Marc David Schnabel Wie wunderbar wird es sein, wenn wir im Himmel sind … Dort wird alles Gott zur Ehre sein, aber möchte Er das nicht jetzt schon von uns? Das hat auch mit den himmlischen Örtern zu tun. Was ist mit ihnen im Epheserbrief gemeint(Eph 1,3)? Artikel lesen
Der Film „Die Passion Christi“ – ein Briefwechsel zum Artikel im FMN-Heft 3/2004 Manuel Seibel Vor kurzem fand im Rahmen der Arbeit für „Folge mir nach“ ein Briefwechsel zum Film „Die Passion Christi“ bzw. zu unserem kritischen Artikel über den Besuch dieses Films statt. Wir geben diesen Briefwechsel an dieser Stelle wieder. Artikel lesen
Keine Verdammnis! Walter Thomas Prideaux Wolston „Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“ (Röm 8,1). Artikel lesen
Christ! Und doch kein Christ? Die gute Saat „Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden“ (Römerbrief, Kapitel 1, Vers 16). (aus: Folge mir nach - Heft 1/2008) Artikel lesen