„Und Samuel kam zu Saul; und Saul sprach zu ihm: Gesegnet seiest du von dem HERRN! Ich habe das Wort des HERRN erfüllt“ (1. Samuel, Kapitel 15, Vers 13).
Die Sünden macht Saul nicht einzigartig. Denn alle Menschen sündigen. Das Trauerspiel mit Saul beruht nicht nur in seiner Entscheidung, den König von Amalek zu verschonen und das Beste vom Klein- und Rindvieh zu retten, nachdem der Herr ihm aufgetragen hatte, „alles zu verbannen. Das Hauptproblem ist seine mangelnde Bereitschaft, die Verantwortung für seine Taten zu übernehmen. Wenn er doch wenigstens schlicht und ehrlich Buße getan hätte, als Samuel ihn zurechtwies (wie es David später in 2. Samuel, Kapitel 12, Vers 13 getan hat). Statt dessen antwortete Saul mit einer Kombination von Abwälzung der Verantwortung, Selbstrechtfertigung und schließlich einem nutzlosen Geständnis.
Nach menschlichen Maßstäben hatte sich Saul nicht so schlecht verhalten. Er hatte dem Wort des Herrn teilweise gehorcht. Tatsächlich hatte er alles von den Amalekitern zerstört, was er als nutzlos verachtete. Er hatte ja nur die „guten Dinge“ aufbewahrt. (Ich bin mir nicht ganz sicher, wie der böse König Agag in diese „Kategorie“ hineinpasst.) Menschliche Überlegungen mögen die Taten Sauls sehr leicht entschuldigen, besonders im Hinblick auf seine so fromm klingende Antwort, dass die Tiere deshalb verschont wurden, um sie dem Herrn zu opfern.
Und bei dem allen: Wenn diese Tiere für den Herrn waren, dann musste es doch gut sein. Richtig?
Nein, falsch! Samuels scharfe Worte zerschneiden diese heuchlerischen Überlegungen: „Gehorchen ist besser als Schlachtopfer“ (Vers 22). Gott hat ein Interesse an unserem Gehorsam - und zwar an vollständigem Gehorsam. Wir mögen halben Gehorsam mit gut klingenden Worten entschuldigen, bis wir im Gesicht blau werden. Saul hatte viele dieser Worte. Aber all sein religiöses Auftreten konnte Samuel nicht beeindrucken. Und es führte dazu, dass Gott sehr reute, dass Er Saul zum König gemacht hatte.
Es gibt für Aufrichtigkeit keinen Ersatz!
Quelle: bibelpraxis.de/a1000.html